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Weg ins Ungewisse
Wenn ich an einem Herbstabend
einen Weg gehe, den ich eigentlich
gar nicht gehen wollte,
durch den dunklen Wald gehe,
an den ich vor einer Viertelstunde
nicht im geringsten gedacht habe,
mich schließlich für ein Ziel entscheide
und kurz bevor ich mein Ziel erreiche,
doch wieder einen anderen Weg einschlage
und gerade in diesem Moment
trappelt ein Igel über diesen Weg,
dann muss ich an die Milliarden
von Jahren denken, die es brauchte,
an die unzähligen Generationen
von Menschen und Igeln mit all ihren
Glücks- und Unglücksfällen, die es brauchte,
um diese Begegnung zu ermöglichen,
und dann –
weiß ich nichts mehr.
Zum Gedicht:
Das mache ich oft so, dass ich einfach losgehe und noch gar nicht weiß, wo es lang gehen soll. So wie die Evolution auch ohne Ziel immer weiter fortschreitet. Der Gedanke an die Milliarden Jahre, die das schon dauert, ist so ähnlich wie der Blick zu Sternen. Es macht einen selbst winzig und ratlos, ob der gewaltigen Größen. Besten Dank auch an den Igel, der mich auf die Idee zu diesem Text gebracht hat.
Thema dieser Seite:
Gedicht über einen Spaziergang, Evolution, Begegnung Tier und Mensch.