Japan war wie ein Magnet,
der meine Seele an einen Ort zog,
an dem sie noch nie gewesen war.
Richard Brautigan
Once he was famous and his work parodied and
ridiculed, his pride only allowed him to adopt angry amusement and
his own skyrocketing sales as a defense. When the sales dropped,
his angry amusement turned to plain anger, and thence to bitterness
and fear, and finally to a kind of loathing which poisened his spirit
and partly eliminated his ability to respond to life and its small
happinesses.
Keith Abbott, Downstream from trout fishing
in America, S. 84
Seit 1976 lebt Richard Brautigan zeitweise allein
auf seiner Ranch in Montana. Vom Führen einer Ranch hat er
keine Ahnung. Er lebt auf dem platten Land, hat aber nicht mal
einen Führerschein. Keith Abbott berichtet über einen
ungesunden Kreislauf von Langeweile, Schlaflosigkeit und Alkoholkonsum,
der zu macho-haften Eskapaden und überempfindlichen Reaktionen
auf Kritik oder vermeintliches Unrecht führt.
Die Lage bessert sich, als Richard Brautigan 1977
eine Japanerin heiratet. In dieser Zeit entstehen einige der Geschichten
aus »The Tokyo-Montana Express«, das 1980 erscheint.
Auch seine wiederholten Ausflüge nach Japan bringen neben
der dortigen Anerkennung Stoff für dieses Buch. Doch nachdem
die Ehe in die Brüche geht, beginnt die Mischung von Einsamkeit,
Überdruss und Alkohol erneut zu wirken.
During this time Richard told me, »I
guess the only thing I can do is write. If that's so, then that's
all I'll do.« He seemed to be saying that he was going to
forego any other contacts with people. I think that he did just
that, and that it helped to kill his spirit.
Keith Abbott, Downstream from trout fishing
in America, S. 134
Nach über 10 Jahren Sendepause unterstützt
Richard Brautigan mit »The Tokyo-Montana Express« erstmals
wieder ein Buch durch öffentliche Auftritte wie Lesungen und
Pressetermine. Er verkauft diese Sammlung von japanischen und amerikanischen
Kurzgeschichten als die imaginären Stationen des Tokio-Montana-Expresses.
Tatsächlich wird dieses Buch von einigen Kritikern als die
Rückehr zu den Wurzeln - oder besser gesagt Gräten - gefeiert.
Claudia Großmann weist in ihrer Arbeit über Richard Brautigan
darauf hin, dass eine solche Rückkehr nicht in seinem Sinne
ist und zitiert ein Gedicht aus einem seiner frühen Bände,
in dem sich seine Einstellung widerspiegelt.
A circle
comes complete
with its
own grave.
Richard Brautigan, Lay the Marble Tea,
S. 19; zitiert nach:Claudia Großmann, Richard Brautigan: pounding
at the gates of american literature, S. 220
Auch inhaltlich schießt sich Richard Brautigan
in »The Tokyo-Montana-Express« auf das Thema ein, das
seine Kindheit beendet ...
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